Perfekt gekleidet oder der Spagat zwischen Muttistyle und Möchtegernhipster
Diese Phasen – sie kommen und gehen. In der Mode genau wie im privaten Bereich. Die Jahre vergehen und schwups, schon ist man der magischen 40 näher als einem lieb ist. Klar, 40 ist das neue 30. Ist das so? Und was heißt das eigentlich?
Man ist so alt wie man sich fühlt, blabla, kennt ihr ja den Spruch. Gehe ich danach, befinde ich mich auf einer permanenten Zeitreise zwischen 20 und 80. Und das spiegelt sich auch in meinem Kleiderschrank wieder. Tatsächlich ist es aber wie es ist. Ich bin 37 – Ende der Geschichte. Ich habe zwei pubertierende Töchter. Ich glaube auch darauf muss ich an dieser Stelle nicht näher eingehen. Ein Drahtseilakt, auch was Kleidung betrifft. Noch nie habe ich mir so viel Gedanken um meinen Stil gemacht wie heute. Sportlich, schick, hip. Bunt, schwarz, auffällig, dezent. Ich habe von allem Etwas. Aber schon seit einiger Zeit komme ich vom Shoppen immer wieder mit leeren Händen nach Hause. Irgendwann habe ich mir vorgenommen, meine Kleider nur noch ausschließlich selber zu nähen. Aber ganz ehrlich, manchmal habe ich schon Lust, mir etas Fertiges zu kaufen.
In diesem Zusammenhang habe ich mich mit dem Thema „Capsule Wardrobe“ auseinandergesetzt. Ja, finde ich gut. Aber ich kenne mich, es ist ein weiter Weg dorthin.
Zumindest aber habe ich bereits einige Dinge über mich herausgefunden:
- Ich kann es aushalten, wenn ich hin und wieder das dringende Bedürfnis verspüre, mir etwas Neues zum Anziehen zu kaufen, am Ende eines vermeintlichen Shoppingtages einzig und alleine mit der Kenntnis nach Hause zu kommen, dass ich meinen Geldbeutel geschont habe. (Sorry für diesen langen Satz)
- Ich muss und kann nicht jeden Trend mitmachen. Ich bin nämlich 37 Jahre alt. Das überlasse ich meiner fast 13 jährigen Tochter.
- Ich achte auf die Materialien. Polyester heißt schwitzen. Früher war das übrigens kein Thema. Liegt das am Alter?
- Ich kann nähen!
Und damit kommen wir endlich zum eigentlichen Thema. Ich habe mir ein Kleid genäht. Liegt ja eigentlich auf der Hand, sollte man meinen. Nicht ganz. Denn auch da gibt es hin und wieder Teile, die ich mir einbilde, in die ich viel Arbeit stecke und die dann am Ende nur an der Schneiderpuppe gut aussehen.
Deshalb überlege ich mir auch hier mittlerweile gründlich, ob ich das Kleidungsstück auch wirklich tragen werde oder ob ich einfach aus einer Laune heraus nähe. Der Schnitt muss zum Stoff passen, der Stoff zum Schnitt und letztendlich zu mir. Es ist einfacher in ein Geschäft zu gehen und ein Kleid anzuprobieren. Wenn es nicht passt, hänge ich es zurück. Das ist beim Nähen natürlich schwieriger. Aber man lernt dazu.
Frau Nora von „Hedi näht“ z.B. gefällt mir schon lange gut. Vor allem an Nina, der Schnitterstellerin. Eigentlich weiß ich aber, dass mir dieser Schnitt nicht steht. Habe ich aber ignoriert und mir trotzdem eine genäht. Die ziert jetzt übrigens meine Schneiderpuppe. Wusste ich ja eigentlich vorher schon. Naja. Eigentlich trage ich momentan nämlich lieber Kleider. Und wenn die Frau Nora einfach nur ein Stück länger wäre, wäre es der perfekte Schnitt für mich gewesen. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich habe an den Seiten 3cm zugegeben und sie gerade verlängert und schon ist ein neues Lieblingsteil entstanden. Wirklich! Jetzt ist meine Frau Nora perfekt für mich und ich kann es nicht erwarten, mir noch mehr Frau Nora Kleider zu nähen!
Wenn ihr auch so eine wollt, kommt doch in unseren „perfekt geKLEIDet“ Nähkurs. Dort zeig ich euch wie es geht.
Den Stoff findet ihr hier im Shop oder ihr kommt einfach im Laden vorbei….